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#FactFriday: Die Problematik der Monokultur und nachhaltige Alternativen

[Fact Friday – Ein bisschen Bildung am Freitag / 2 Minuten Lesezeit] Alle reden davon, dass Monokultur schlecht ist. Doch was genau ist daran schlecht? Und wie sollte es stattdessen aussehen?

Der Begriff Monokultur setzt sich aus den Begriffen „mono“ (allein) und „cultura“, was im Altgriechischen Anbau oder Pflege bedeutet, zusammen und heißt so viel wie, dass (über einen längeren Zeitraum) nur eine einzige Pflanzenart angebaut wird. Verwendet wird die Bezeichnung Monokultur vor allem im forstwirtschaftlichen und landwirtschaftlichem Anbau. Wenn also über Jahre hinweg an ein und derselben Stelle Kartoffeln angebaut werden, spricht man von Monokultur. Typisch für Monokulturen ist der Anbau von Reis, Kartoffeln, Kakao, Kaffee, Mais, Baumwolle, Erdbeeren und Fruchtbaumplantagen. Für die Bauern und Bäuerinnen bedeutet diese Form des Anbaus, dass sie immer den gleichen Pflegeaufwand haben, der Wechsel und die Neuanschaffung von Maschinen wegfällt. Außerdem muss kein zusätzliches Feld, also eine Ausweichmöglichkeit für den regelmäßigen Wechsel des Pflanzortes, angeschafft werden, Saatgut ist in großen Massen günstiger zu haben, usw.

Die Nachteile der Monokultur sind hingegen etwas weitläufiger:

–   Die Bodenqualität leidet. Besonders, wenn es sich um Pflanzen handelt, die einen besonders hohen Bedarf an überlebenswichtigen Elementen haben, die sie aus dem Boden ziehen. Nicht jede Pflanze hat einen gleich hohen Nährstoffbedarf. Als Folge dieser Auslaugung ermüden die Böden und können sich nur schwer regenerieren.

–   Unterschiedliche Pflanzen benötigen unterschiedliche Nährstoffe. Manche Nährstoffe werden also zur Gänze aus dem Boden gezogen, andere sind im Überfluss erhalten.

–   Im Laufe der Zeit führt eine stark beanspruchte Erde zu verminderter Frucht- bzw. Blütenbildung. Entsprechend wird mehr gedüngt.

–   Bei jahrelanger Monokultur werden die angebauten Pflanzen anfälliger für Schädlinge und andere Erkrankungen. Auch Pflanzen, die normalerweise sehr robust sind, werden, sobald sie an Stärke verloren haben, deutlich anfälliger für Krankheiten. Es werden dann natürlich wieder vermehrt Insektizide eingesetzt, was nur Symptome bekämpft, aber nichts an der Ursache des Problems, der Auslaugung der Böden und der daraus resultierenden Anfälligkeit der Pflanzen, ändert.

–   Unkraut fühlt sich in ausgelaugten Böden besonders wohl und ist teilweise so hartnäckig, dass man deren Ausbreitung kaum in den Griff bekommen kann.

–   Monotone Felder bieten (bedrohten) Tier- und Pflanzenarten kaum Lebensraum oder Nahrung. Die Biodiversität nimmt ab. Das Insektensterben bzw. das Bienensterben ist zum Teil auf Monokulturen zurückzuführen.

–   Felder mit Monokulturen neigen eher zu Bodenerosionen (Europa verliert durch Erosion jährlich 1 Milliarde Tonnen fruchtbaren Boden!) und müssen aufwendig gepflügt werden.

Expert*innen sind sich einig: Monokulturen sind zwar effizient zu bewirtschaften, aber alles andere als nachhaltig, denn letztendlich wird dadurch Raubbau mit fruchtbaren Böden getrieben.

Nachhaltige Alternativen zur Monokultur: 

Agroforst 

Ein Mix aus Forst- und Agrarwirtschaft, Schutz vor Winderosion, Erhöhung der Artenvielfalt und Biodiversität; die Feuchtigkeit, die sich in den Baumkronen sammelt, hilft bspw. wiederum den Pflanzen auf dem Boden; kann toter Erde zu neuem Leben verhelfen,..

Permakultur 

Die Gestaltung von Landnutzungssystemen, die nachhaltig und ökologisch unbedenklich sind; weitestgehend selbst regulierende Landwirtschaft – bspw. ein Wildgarten; ökonomisch, sozial, ökologisch; typisch sind: kleinräumige Nutzung, große ökologische und biologische Vielfalt, usw.

Mischkultur 

Unterschiedliche Pflanzensorten, die zueinander passen und nicht um Nährstoffe konkurrieren müssen; bewusste Kultivierung mehrerer Pflanzenarten auf einem Feld; vorteilhafte Kombination von unterschiedlich hohen Pflanzen bietet Schutz vor Erosion und Witterung,.. 

 

 

Quellen: 

Selbstversorger.de

Utopia: Monokultur: Definition, Nachteile und Alternativen

Agroforst statt Monokultur: Der Anbau der Zukunft?

Was ist Permakultur?

 

 

 

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