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Fact Friday: Was Wasserknappheit bedeutet + was du dagegen tun kannst

[Ein bisschen Bildung am Freitag – 3 Minuten Lesezeit] Wir hören immer wieder das Stichwort „Wasserknappheit“ oder „Wassermangel“ und das obwohl in Mitteleuropa regelmäßig Flüsse über die Ufer gehen? Was dahinter steckt, wird euch heute die liebe Christine von UponMyLife in einem Gast-FactFriday erklären. Danke an dieser Stelle für diesen wirklich gut recherchierten und informativen Artikel!

Hi, ich bin Christine und blogge auf dem Blog UponMyLife (hier kommt ihr zu meinem Blog und hier zu meinem Instagram-Account) über die Themen Nachhaltigkeit, Less Waste und Fair Fashion. Nachhaltigkeit und Umweltschutz liegen mir sehr am Herzen. Darum lese ich viel in Sachbüchern, Ratgebern und Fachbüchern über unterschiedlichste Themen dieser Sparte. Dabei bin ich auch auf unglaublich spannende Fakten zum Thema Wassermangel und Wasserknappheit gestoßen und möchte die euch heute hier auf dem Blog von Justine zeigen.

Was steckt dahinter, wenn in den Medien wieder von Wasserknappheit die Rede ist? – Wir haben doch immer gleich viel Wasser auf der Erde.

Die Menschheit nutzt und gebraucht Wasser schon seit tausenden von Jahren. Staudämme, Mühlen und Wasserkraftwerke, zum Waschen, Kochen, gießen, bewässern und zur Textilherstellung. Wir betreiben eine enorm vielfältige Wasserwirtschaft und verbrauchen heute mehr Wasser als jemals zuvor.

Je nach Schätzung verbraucht der Mensch jedes Jahr zwischen 1.620 und 2.200 Kubikkilometer Wasser. Damit benötigen wir heute 7x so viel Wasser wie zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Der weltweite Wasserverbrauch steigt damit steiler an, als der Bevölkerungszuwachs. Anders als Kohle und Öl verschwindet Wasser nicht, wenn man es verbraucht. Wasser geht an einem anderen Ort wieder in den Wasserkreislauf ein.

Warum dann „Wasserknappheit“?

Hydrologen bestimmen die Wasserknappheit, indem sie das Verhältnis von Bevölkerung zu vorhandenem Wasser anschauen. Wasser gilt als knapp, wenn sich mehr als 600 Menschen eine Million Kubikmeter Wasser im Jahr teilen müssen. Ein Kubikmeter entspricht 1.000 Litern. Wenn mehr als 1.000 Menschen von einer Million Kubikmeter Wasser leben müssen, bezeichnet man das als chronischen Wassermangel. Bei einem chronischen Wassermangel ist nur so wenig Wasser vorhanden, dass dieser Mangel das Leben und die wirtschaftliche Entwicklung dieser Region dauerhaft schädigt. So viel zur Theorie.

Auf unserer Erde haben wir das Verhältnis von 600 Menschen pro Million Kubikmeter Wasser (Grenzwert Wassermangel) bereits überschritten: Bei einer Weltbevölkerung von 7,5 Milliarden Menschen dürften wir nur 12.000 Kubikkilometer pro Jahr verbrauchen, tatsächlich sind es aber bereits 12.300. Kubikkilometer Wasser. Wir erleben also einen Wassermangel.

Wie wirkt sich die Wasserknappheit auf den Klimawandel aus?

Der Klimawandel ist nicht mehr zu ignorieren. Und er wird sich auch massiv auf unsere Wasserwirtschaft auswirken. Durch den Klimawandel erwärmt sich nicht nur unsere Erde. Er führt auch zu stärkeren und intensiveren Niederschlägen – wie wir in diesen Tagen auch wieder merken: Wenn es irgendwo regnet, dann so richtig.

Das Jahr 2010 war ein gutes Beispiel dafür: Es war das bis dahin wärmste Jahr (seit Beginn der Aufzeichnungen) und das Niederschlagreichste. Manche Forscher sagen, dass mit jedem Grad Celsius die Häufigkeit und vor allem aber auch die Intensität von Niederschlägen zu nimmt.

Mehr Regen heißt aber nicht, dass auch mehr Wasser zur Verfügung steht. Die trockenen Gebiete der Erde werden durch den Klimawandel nur noch trockener. Das betrifft beispielsweise Mexiko, China, der Nahe Osten, das südliche Afrika, den Mittelmeerraum und Süd-Australien. Durch diese Veränderung wird Leben in diesen Regionen sehr viel schwieriger und wir dürfen in unseren Regionen mehr „Klima-Flüchtlinge“ erwarten.

Hat Wasserknappheit einen Einfluss auf den bevorstehenden Bevölkerungszuwachs?

Der Klimawandel und das schnelle Bevölkerungswachstum führen dazu, dass der Wasserbedarf in manchen Regionen weiter steigen wird.

Wenn bis im Jahr 2050 statt den heutige 7,5 Milliarden, dann 9 Milliarden Menschen die Erde bevölkern, haben wir nicht mehr genug Wasser um davon leben zu können – wenn wir noch genauso viel Wasser verbrauchen wie bisher. Der Verbrauch muss also deutlich niedriger werden.

Was können wir also tun, um länger mit unserem begrenzten Wasservorkommen auszukommen? Was können wir tun, um das Wasser aus wasserreichen Regionen in Dürre-Gebiete umzuverteilen?

Wir können Wasser einsparen, indem wir flexibler damit umgehen. Das heißt konkret: Pflanzen mit hohem Wasserverbrauch pflanzen wir in Regionen in denen viel Wasser zur Verfügung steht. Länder die wenig Wasser zur Verfügung haben müssen diese Lebensmittel importieren. Außerdem können wir mehr Wasser einsparen, wenn wir für die Bewässerung unserer Lebensmittel das Wasser daran hindern zu verdunsten oder zu versickern, beispielsweise indem wir Tropfbewässerungen einsetzen.

Auch du, als Privatperson, kannst mehr Wasser sparen, als du denkst:

Eine weitere Möglichkeit, um unseren Wasserverbrauch zu reduzieren besteht darin, dass wir unseren Fleischkonsum reduzieren. Ein Kilogramm Rindfleisch enthält mehr als zehnmal so viel (virtuelles) Wasser wie dieselbe Menge Weizen.

In Sachen Ernährung kannst du echt so viel Wasser sparen. 1kg Rindfleisch benötigt in der Herstellung über 15.000 Liter Wasser. Käse und auch Schweinefleisch liegen bei etwa 5.000 Liter pro 1kg. Zum Vergleich: Bei Kartoffeln sind es etwa 150 Liter. Deutlich weniger!! Weniger tierische Produkte essen, macht also einen sehr großen Unterschied. Auch wichtig: Weniger Kleidung kaufen und wenn dann bio (Stichwort Bio Baumwolle versus konventionelle Baumwolle) oder secondhand. Eine neue Jeans verbraucht in der Herstellung etwa 6.000 Liter Wasser. Verrückt, oder?

Was du noch tun kannst: Beim Duschen und Abwaschen Wasser sparen, beim Zähne putzen nicht das Wasser laufen lassen, die Spül- und Waschmaschine immer voll machen

Wenn wir den Anteil von tierischen Produkten in unserer Ernährung von aktuell 20 % auf 5% verringern würden und Weideland in Ackerland umgewandelt werden könnte, würden wir 500 Kubikkilometer Wasser pro Jahr einsparen.

Wir sollten Wasser also nicht als Ressource sehen, die uns (in Mitteleuropa) unbegrenzt zur Verfügung steht. Wir müssen uns Gedanken darübermachen, wie wir ethisch korrekt mit Wasser umgehen – dabei geht es um die Renaturierung und Erhaltung von Ökosystemen, genauso wie um die sinnvolle Nutzung von Wasser zur Erhaltung Lebensqualität aller Menschen.

Mein Fazit, nach der Recherche zum Thema Wasserknappheit:

Wasser ist eigentlich genug vorhanden. Durch Erderwärmung und Klimawandel, trocknen manche Regionen sehr stark aus, während andere Gebiete höhere Niederschlagsmengen zu erwarten haben – auch vermehrt extrem Wetterereignisse. Natürlich spielt auch die Verschwendung an Wasser in der Massentierhaltung und bei der Herstellung verschiedenster Güter eine große Rolle. Um zu verhindern, dass uns das Wasser in Zukunft ausgeht, müssen wir uns überlegen, wie wir unsere Wassernutzung flexibler, effizienter und damit auch nachhaltiger gestalten können und gleichzeitig kann jeder einzelne von uns durch eine Änderung seiner Lebensweise viel bewirken und andere inspirieren.

Danke an Christine von UponMyLife für den großartigen Artikel!

 

Quellen:

Buch „Wasser“ von Dieter Gerten

Globalisierung-Fakten.de

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9 Comments

  • Reply packandship12 1. Juli 2019 at 7:08 pm

    Hello, von dem, was zu tun ist, sprechen!! Danke Justin, Du machst das immer wieder.
    Und: ich bin bereits dran, Wasser zu achten, also sehr sorgfältig damit umzugehen. Wasser ist ein ganz aussergewöhnlich besonderer Stoff. Gruss an alle, die auch auf diesem Weg sind oder noch kommen werden.
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    • Reply Christine 1. Juli 2019 at 7:26 pm

      Hey, super, dass du bereits sehr auf deinen Wasserverbrauch achtest! Je mehr Menschen darauf achten umso mehr können wir erreichen.
      Viele Grüße,
      Christine

  • Reply Vera 21. Juni 2019 at 2:45 pm

    Finde den Artikel sehr gut, weil das Thema virtuelles Wasser aufgegriffen ist. Allerdings finde ich es wichtig zu betonen, dass Deutschland aktuell unter keiner Wasserknappheit leidet. Unser Trinkwasserversorgungs- und Abwassernetz ist auf einen viel höheren Wasserverbrauch ausgelegt, als wir in Deutschland aktuell verbrauchen. Aus diesem Grund müssen die Leitungen regelmäßig mit Wasser von den Wasserwerken gespült werden. Deshalb macht es nicht so viel Sinn in Deutschland Wasser zu sparen, da man bislang auch kein Wasser in trockenere Gebiete exportieren kann. Dies ist alles viel ausführlicher in diesem sehr informativen Artikel erklärt. https://www.br.de/radio/bayern1/inhalt/experten-tipps/umweltkommissar/wasser-sparen-umwelt100.html

    • Reply Christine 24. Juni 2019 at 10:05 am

      Danke liebe Vera, für deinen Input und den Link zu dem Artikel. Du hast natürlich recht: Wenn Leitungssysteme durchgespült werden müssen, um die (überdimensionierten) Rohre freispülen zu können, macht es vielleicht nicht unbedingt Sinn auf jeden kleinen Tropfen zu achten. Aber ich finde trotzdem, dass wir mit dem Rohstoff Wasser bewusst und sorgsam umgehen müssen. Und ich glaube wir sind uns einig, dass der bewusste Umgang mit Wasser auch heißen kann, dass wir auf spanische Tomaten verzichten und nicht jeden Tag in die Badewanne steigen 🙂

  • Reply Christine 21. Juni 2019 at 2:44 pm

    Vielen vielen Dank, dass ich bei dir auf dem Blog einen Gastartikel schreiben und veröffentlichen durfte!
    Liebe Grüße nach Wien,
    Christine

  • Reply Ursula 21. Juni 2019 at 11:24 am

    von dem, was zu tun ist, sprechen!! Danke Justin, Du machst das immer wieder.
    Und: ich bin bereits dran, Wasser zu achten, also sehr sorgfältig damit umzugehen. Wasser ist ein ganz aussergewöhnlich besonderer Stoff. Gruss an alle, die auch auf diesem Weg sind oder noch kommen werden.

    • Reply Christine 24. Juni 2019 at 10:07 am

      Es freut uns sehr, dass du auch darauf achtest nicht Unmengen an Wasser zu verschwenden.
      Mach weiter so!
      Liebe Grüße,
      Christine

  • Reply Laura 21. Juni 2019 at 8:40 am

    Schöner übersichtlicher Beitrag, gut zusammengestellt und verständlich! Danke 🙂
    Wünsche euch ein schönes Wochenende!!

    • Reply Christine 24. Juni 2019 at 10:06 am

      Vielen Dank liebe Laura, das freut mich sehr!
      Liebe Grüße, Christine

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