Dieser Beitrag steht sage und schreibe bereits zwei Jahre auf meiner To-Do-Liste, aber es kam immer wieder ein anderes Rezept dazwischen. Wie ihr merkt, erledige ich aktuell einiges, was ich schon lange umsetzen will. Heute ist es jedenfalls soweit! Ich will euch zeigen, wie man ganz einfach, mit geringstem Aufwand, aus Gemüseresten Zero Waste Gemüsebrühwürfel bzw. Gemüsebrühe herstellt. Die Eiswürfel sind sooo praktisch. Immer, wenn du eine Sauce, einen Aufstrich, einen Dip oder einfach nur eine Gemüsepfanne machst, kannst du ein oder zwei Würfel hinzufügen und die Sache bekommt eine tolle Würze.
Die Anleitung ist denkbar einfach. Du sammelst Gemüsereste und bewahrst sie entweder im Kühlschrank oder in der Gefriertruhe auf, kochst dann wenige Tage oder Wochen später Gemüsebrühe daraus und füllst sie in Eiswürfelformen.
Der Kühlschrank bietet sich an, wenn du innerhalb weniger Tage viele Gemüsereste zusammenkriegst. Die Gefriertruhe ist die richtige Wahl, wenn du vielleicht ein wenig länger brauchst, um einige Gemüsereste zu sammeln. Ich verwende gerne Gläser oder auch einfach solche Plastikbeutel. Da unser Gefrierfachs sehr sehr klein ist, habe ich nur begrenzt Platz und da kann ich diese Plastikbeutel besser reinquetschen. Die kann man auswaschen und immer wieder verwenden.
Zero Waste vegane Gemüsebrühe: So geht’s
Es ist nicht so, dass du einfach reinwerfen kannst, was du willst und es wird sicher lecker schmecken. Lies dir den Abschnitt weiter unten auf jeden Fall durch. Mit der Zeit bekommt man ein ganz gutes Gefühl dafür, welche Kombis besonders lecker schmecken. Die Geschmäcker gehen auseinander, weshalb ich keine ganz genaue Anleitung geben kann. Lauch, Karotten, Sellerie und Co sind Klassiker. Damit funktioniert es sicherlich. Du kannst dir auch mal die Rückseite von Gemüsebrüh-Verpackungen ansehen und abchecken, was da so für Gemüse drinsteckt (nach Rohrzucker und Co, was in unseren Eisbrühewürfeln (seltsames Wort haha) natürlich nicht steckt).
Das kommt hinein (und das nicht):
Ich sammle mal so, mal so, aber schon eher in der Gefriertruhe, dann hab ich keinen Stress mit dem verarbeiten. Wenn du schnell viel zusammenkriegst, kannst du auch im Kühlschrank sammeln. Wir essen zwar Unmengen an Gemüse, aber es fallen gar nicht so viele Reste an, da wir so gut wie alle Stiele von Kräutern, jeden Brokkoli Strunk und so weiter mitessen. Wir schälen auch selten etwas. Aber auch, wenn man so wenig weg gibt wie wir, ist es locker möglich, die Zero Waste Eiswürfel herzustellen. Die Endstücke von Karotten Zucchini, Sellerie, Spargel, Zwiebel, Lauch, Jungzwiebel, Kürbis, Knoblauch, oder auch die Schalen von Karotten, Kartoffeln und Co, doch mal ein paar Stiele, verwelkte Kräuter, usw. Auch holzige Endstücke sind ideal. Die Endstücke von Stangensellerie und so weiter fallen im Endeffekt doch fast täglich bei uns an und das summiert sich dann ganz einfach. Jedoch hebe ich nicht alle Gemüsereste auf. Ich mache es so, dass eine gute Mischung an verschiedenen Gemüsesorten entsteht. Typische Gemüsebrühen-Klassiker wie Karotte, Lauch, Sellerie, Pastinake und Petersilie machen sich halt schon besonders gut in der Brühe!
Achtung: Eher wenige braune oder rote Zwiebelschalen und die auch nicht so lange drinnen lassen, wie den Rest. Wichtig ist auch, dass du keine schimmligen oder matschigen Gemüsereste hinzufügst. Kohl gebe ich kaum oder gar nicht dazu, weil ich nicht will, dass die ganze Brühe nach Kohl schmeckt. Auch Rote Bete und Paprika lasse ich weg.
Du kannst natürlich zusätzlich auch trauriges Gemüse und welke Kräuter reintun, die nicht mehr frisch sind und bei denen du Sorge hast, dass sie den nächsten Tag nicht mehr überleben.
Meine Lieblingsmischung: Karotten-Endstücke, Zucchini-Endstücke, Sellerie, Lauch, ein paar Zwiebel und Jungzwiebel-Stücke, wenig Kartoffel, ganz wenig Spargel, Petersil-Stängel und Thymian-Stängel.
Werde kreativ
Mit der Zeit wirst du merken, was du besonders gerne magst und vielleicht auch kreativ werden. Füg doch auch mal ein Stück Ingwer oder Tomatenreste dazu oder was ganz anderes. Da können richtig gute Kreationen entstehen.
Warum lohnt sich die Gemüsebrühe aus Resten?
Ich denke das liegt auf der Hand: Reste werden weiterverwertet, der Aufwand ist sehr gering, Gemüsebrühpulver aus dem Supermarkt adé (spart Geld und Verpackung) und man hat ein weiteres selbstgemachtes Produkt in Verwendung, was ich persönlich total klasse finde. Und: Du weißt, was drin ist. In gekaufter Gemüsebrühe ist oft viel Unsinn und vor allem Zucker!
Warum Eiswürfel?
Ganz einfach: Die Würfel sind sozusagen eine eher hoch konzentrierte Gemüsebrühe, die stark reduziert wurde. Somit kann ich zu jeder Gemüsepfanne, zu jeder Suppe oder Sauce oder auch beim abkochen von Reis ganz einfach einen Würfel hinzufügen und bringe so eine ganz köstliche Würze dazu. Zero Waste! Die Würfel kann man mit wenig Platzaufwand aufbewahren und sie sind lange (ewig?) haltbar!
Natürlich kannst du auch nur Brühe kochen und sie nicht so weit reduzieren, dass nur noch wenig Flüssigkeit übrig bleibt. Das wäre dann praktisch, wenn du viel Brühe für eine Suppe oder Ähnliches brauchst. Mach das einfach so, wie du magst.
Die Zutaten genügen für etwa 20 Würfel.
- circa 400-450 g (Gewicht von gefrorenen Resten) Gemüsereste* (aka Schalen, Stiele, Strünke, Endstücke und alles, was noch so anfällt) - siehe weiter oben im Beitrag für mehr Details bzgl. Aufbewahrung
- circa 1,2-1,3 Liter Wasser
- Salz
- optional: getrocknete Pilze oder getrocknete Tomaten (verleihen einen besonders guten Umami-Geschmack)
- was du noch brauchst: eine Eiswürfelform und einen großen Topf
-
Es ist tatsächlich so einfach, wie es aussieht. Wasser, Gemüsereste (Endstücke, Stängel und Co) und ein wenig Salz ab in den Topf. Das Wasser zum kochen bringen, ein wenig runterdrehen und 1 Stunde köcheln lassen. Ich habe es anfangs ohne Deckel und dann fast die ganze Zeit mit Deckel köcheln lassen. Den Deckel habe ich aber schräg auf den Topf gegeben, damit noch eine kleine Öffnung bleibt. Du kannst es auch länger köcheln lassen und dann einfach noch ein wenig Wasser hinzufügen. Gut abschmecken!
-
Im Endeffekt sollte die Flüssigkeit während des Prozess des Köchelns relativ stark runter reduziert worden sein und in etwa die Menge für 20 Eiswürfel ergeben. Natürlich erst durchsieben, bevor ihr die Brühe in die Form füllt. Natürlich kannst du auch nur Brühe kochen und sie nicht so weit reduzieren, dass nur noch wenig Flüssigkeit übrig bleibt. Das wäre dann praktisch, wenn du viel Brühe für eine Suppe oder Ähnliches brauchst. Mach das einfach, wie du magst.
-
Fülle die Brühe in eine Eiswürfelform. Wenn noch etwas übrig bleibt, kannst du es für ein paar Tage in einem verschlossenen Behälter im Kühlschrank aufbewahren. Wenn du weißt, dass du die Brühe innerhalb weniger Tage aufbrauchst, kannst du sie auch einfach nur in ein Glas füllen, im Kühlschrank aufbewahren und dann aufbrauchen. Der Vorteil der Würfel ist einfach, dass sie super lange "haltbar" sind.
* Bitte nicht mit Zwiebelschalen übertreiben. Ein paar sind ok, aber wenn du zu viele nimmst, entsteht ein nicht so guter Geschmack. Wenn du welche verwendest, bedenke bitte, dass sie die Brühe braun färben und nimm sie am besten nach 20 Minuten raus. Ich habe schon ein paar Versuche hinter mir und mir persönlich schmeckt es ohne Zwiebelschalen besser. Das ist Geschmackssache.
Kein Muss, aber wenn du irgendwo noch Liebstöckel herumkugeln hast, rein damit! Der gibt dem ganzen nochmal diesen typischen Gemüsebrüh-Geschmack. Auch Majoran eignet sich ganz wunderbar.
Oh und natürlich kannst du auch mit getrockneten Kräutern arbeiten.
3 Comments
beste Idee überhaupt! Und es funktioniert super gut.
Freut mich so, danke dir 🙂
It is a good thing to be creative even while making your recipe, because food making is a big creativity on its own. Thanks for the motivation.