Vor wenigen Wochen habe ich zum ersten Mal glutenfreie Ravioli gemacht und zwar mit Bärlauch-Geschmack. Ich hab ein bisschen herum probiert und es hat auf Anhieb gut funktioniert. Ich war ganz aus dem Häuschen, ehrlich gesagt, habe mich fast wie eine Italienerin gefühlt, war sozusagen im Pastahimmel. Mmmmmh! An dem Abend habe ich dann gleich noch Bärlauch-Pasta aus dem Teig gemacht, die auch richtig köstlich wurde. Die Füllung der Ravioli ist auch ein Träumchen geworden! Die Kombi aus Pilzen und Zwiebeln für die Füllung passt ganz hervorragend zur Bärlauch-Note des Teiges.
Klar, glutenfreier Teig verhält sich etwas anders als glutenhaltiger Teig. Es ist ein wenig Fingerspitzengefühl erforderlich, aber im Endeffekt war ich sehr erstaunt, dass das Endergebnis „normalen“ Ravioli in nichts nachsteht und sich der Teig während dem Füll-Prozess wirklich sehr gut bearbeiten ließ. Im Endeffekt ist das Geheimnis dahinter Guarkernmehl. Das sorgt für die Bindung, die ohne Gluten ganz einfach fehlt. Jedoch ist Guarkernmehl oft schwer zu kriegen und steht dann doch nur in der Küche rum und wird nicht verwendet. Deshalb habe ich auf Flohsamenschalen (gemahlen!) umgeschwenkt. Diese sind auch ein bisschen was Ausgefallenes, aber wirklich vielseitig einsetzbar. Sie sind leichter erhältlich als Guarkernmehl und halten bei uns ewig, obwohl wir sie oft verwenden, aber eben immer nur eine kleine Menge davon benötigen. Flohsamenschalen sorgen, genau wie Guarkernmehl, ebenfalls für eine tolle Bindung, müssen vorher nur kurz in Wasser quellen.
Die Menge genügt für zwei Personen, wenn es noch eine Beilage dazu gibt. Gemüse, Salat o.Ä.
- 100 g Mehl (bspw. Buchweizen- oder Reismehl)
- 50 g Stärke (bspw. Maisstärke)
- 2 TL Flohsamenschalen gemahlen
- 100 ml Wasser
- 5 g Olivenöl
- 25 g Bärlauchpaste (dafür frischen Bärlauch mit Olivenöl fein mixen. Wir haben das auf Vorrat im Kühlschrank. Es kommen etwa 200 g Bärlauch auf 120 g Öl, plus Salz.)
- Salz
- Falls du zufällig die glutenfreie Alnavit Bio Mehl Mix Basis Mehlmischung oder die Schär Mischung für Nudeln und Spätzle Zuhause hast, kannst du auch ganz einfach diese verwenden. Du brauchst dann nur noch: Pflanzenmilch, etwas Öl, Salz und Bärlauchpaste.
- Wenn du nicht glutenfrei lebst und nichts von Flohsamenschalen wissen willst, einfach einen simplen Nudelteig machen. Mit Mehl, Hartweizengrieß, Öl und Wasser. Du findest bei Eat This! ein Rezept dazu. Bärlauchpaste brauchst du hier natürlich trotzdem.
- 150 g Pilze
- 80 g Zwiebeln
- 120 g pflanzlicher, ungesüßter Joghurt
- Öl
- Salz
- frischer Salbei
- kaltgepresstes Öl (Leindotteröl/Camelinaöl oder Olivenöl)
- etwas Pfeffer
- optional: Beilagen oder Toppings nach Belieben (Salat, helle Sauce, Gemüse, etc.)
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Erhitze etwas Öl in einer Pfanne. Schneide die Zwiebeln ganz klein und schwitze sie auf mittlerer Hitze glasig. Schneide die Pilze ganz klein und schwitze sie dann ebenfalls mit an. Schmecke mit Salz ab und mische Joghurt unter. Nochmal gut anrösten und dann zur Seite stellen.
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Vermische die gemahlenen Flohsamen mit Wasser und verrühre das Gemisch gut. Stelle es ein paar Minuten lang zur Seite, damit es quellen kann.
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Gib nun Mehl, Stärke, Öl, die Bärlauchpaste und Salz in eine Schüssel. Füge dann die gequollenen Flohsamenschalen hinzu. Knete den Teig gut durch. Er sollte nicht zu weich und nicht zu trocken sein. Verfeinere optional mit etwas Wasser oder Mehl. Bei Reismehl brauche ich immer ein wenig mehr Wasser, bei Buchweizen etwas mehr Mehl.
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Bei der Mehlmischung musst du nur etwa 150 g der Mehlmischung mit 25 g Bärlauchpaste, 5 g Öl, Salz und etwas Pflanzenmilch vermischen. Bei der Alnavit-Mehlmischung braucht man etwa 60 g Milch und bei der Schär-Mischung etwa 80-90 g Milch. Mach das einfach nach Gefühl. Der Teig sollte nicht zu weich, aber auch keinesfalls zu trocken sein.
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Stelle Wasser in einem Topf auf.
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Bemehle eine Arbeitsfläche und bemehle ein Nudelholz. Rolle den Teig nun schön dünn aus. Schneide nun zwei Rechtecke aus, die etwas größer sind, als die Ravioli am Ende werden sollen. Gib in die Mitte des einen Rechtecks einen TL der Pilzfüllung. Gib etwas Wasser auf deinen Finger und streiche damit in der Form des Rechtecks um die Füllung. Lege das andere Rechteck darüber und drücke die Ränder um die Füllung mit deinen Fingern vorsichtig schön fest. Der Teig darf an dieser Stelle nicht zu dick sein. Schneide die Ränder nun mit einem Ravioli-Rad oder einem Messer schön ab, damit ein gleichmäßiges Rechteck entsteht.
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Gib erstmal nur eine Ravioli in's leicht köchelnde, also siedende Wasser. Es darf nicht zu stark kochen! Die Ravioli braucht kurz, um durch zu werden. Hole sie dann nach etwa einer Minute raus, und schau, ob sie durch ist. Je nachdem, wie dick du den Teig gemacht hast, brauchen die Ravioli etwas länger oder kürzer. Schau, ob die Dicke des Teiges passt und mache nun die anderen Ravioli genau so, oder etwas anders. Nun hast du auch nochmal die Chance, den Teig etwas zu verändern, also bspw. mehr Mehl hinzuzufügen, falls das Ausrollen oder Formen vorhin nicht ideal geklappt hat. Man bekommt schnell ein Gefühl dafür! Es kann sein, dass ein wenig Füllung übrig bleibt.
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Forme nun nach und nach die Ravioli und gib diese in's siedende Wasser.
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Schwenke die fertigen Ravioli in etwas Olivenöl. Röste dann noch den Salbei in etwas Öl bei mittlerer Hitze mit ein wenig Salz knusprig und verteile die Salbeiblätter, sowie etwas Pfeffer und optional weitere Toppings darauf oder Beilagen dazu.
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