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Unterwegs mit SONNENTOR in Sprögnitz

Als Bloggerin ist es natürlich besonders schön, mit Unternehmen zu arbeiten, deren Produkte man sowieso schon lange privat konsumiert. SONNENTOR zählt zu meinen absolut liebsten Kooperationspartnern, weshalb ich mich doppelt freue, dass Alex und ich den Firmensitz in Sprögnitz besuchen durften. Wir haben so viel Neues gelernt, verstanden wie Kreislaufwirtschaft tatsächlich funktioniert, die Kräuterhallen und Arbeitsräume besichtigt, den Permakultur-Garten unsicher gemacht, lecker gegessen, tolle Menschen kennengelernt und, last but not least, ein Interview mit dem SONNENTOR Gründer Johannes Gutmann geführt. Das findest du hier. Oh, und wir durften eine Nacht im Land-Loft übernachten. Unsere erste Nacht in einem Tiny-House, mit Ofen und allem drum und dran. Großartig!

Ich versuche, den Beitrag einigermaßen übersichtlich zu gestalten und nicht vor lauter Euphorie jedes Detail, das ich von unserem Besuch bei SONNENTOR mitgenommen habe, zu veröffentlichen und damit definitiv den Rahmen des Artikels zu sprengen. Aber alles der Reihe nach!

Wie, wo, was Sprögnitz?

In Sprögnitz ist nicht nur der Firmensitz von SONNENTOR, sondern auch ein tolles Bio-Gasthaus, das von SONNENTOR betrieben wird (die Leibspeis‘), ein Permakultur-Garten und zwei Tiny Houses, sogenannte Land-Lofts, die man mieten kann. Man kann dort einen Tag verbringen, eine Führung machen, im Shop einkaufen, Kräutersalz zusammenstellen, den Permakultur-Garten durchstöbern, Kräuterwanderwege erkunden und sogar übernachten. Außerdem gibt’s regelmäßig verschiedene Workshops und Veranstaltungen, die man buchen kann. Von Wien aus ist man etwa 1,5 Stunden unterwegs – ein wirklich tolles Ausflugsziel (auch mit Kindern und Teenies!).

Ein Teil des SONNENTOR Gebäudes von außen. Hier arbeiten hunderte Menschen. Ein paar davon haben wir kennengelernt.

Alex gönnt sich Kaffee am Morgen!

Cornelia (meine Ansprechpartnerin bei SONNENTOR <3) und ich.

Beim Land-Loft begegnen einem Hühner, Katzen und Enten! Denn genau nebenan ist der Frei-Hof.

Wir haben sogar kurz zugeguckt, wie das Lebkuchengewürz verpackt wird!

Diese gigantisch großen Säcke können wieder und wieder verwendet werden. Einer war so groß wie ich und randvoll mit Flohsamen.

10 Fakten über SONNENTOR

Alex und ich, bzw. eigentlich meine ganze Family und viele Freund*innen, sind große SONNENTOR Fans. Warum? Weil das Unternehmen einfach unheimlich ehrlich, transparent und nachhaltig wirtschaftet. Und weil die Produkte einfach ultra lecker sind, die Qualität toll und das Branding so süß ist. Der Brand steht für Bio-Qualität, direkten Handel, CO2-Neutralität, Öko-Verpackung und Fairness.

Ich teile jetzt gleich 10 Fakten mit euch, die ich besonders spannend finde!

1. One-Man-Show

SONNENTOR wurde 1988 vom 23-jährigen Johannes Gutmann gegründet. Er ging mit seinen Kräutermischungen von Bauernmarkt zu Bauernmarkt und verkaufte sie dort. Alles fing an mit Tee und Teemischungen! Er wurde belächelt und für einen „Spinner“ gehalten. Im Rückblick ist er einer der Pioniere der Bio-Lebensmittel.

2. Von 3 auf 1000

Mittlerweile bauen schon über 1000 Bauern und Bäuerinnen auf der ganzen Welt für SONNENTOR an. Das war nicht immer so. Anfangs arbeitete Johannes mit drei Bauern zusammen. Das war Bäuerin Zach (siehe Foto!), Kurt Kainz und Familie Bauer.

3. Awarded

SONNENTOR hat in den letzten 10 Jahren über 30 Preise gewonnen. Unter anderem für nachhaltiges Wirtschaften, familienfreundlichster Betrieb, betriebliche Gesundheitsförderung und vieles mehr. Well done!

4. Renter*innen und Muttis verpacken Zuhause

Die meisten Produkte werden hier in Sprögnitz per Hand verpackt. Manches wird auch im Schwesterunternehmen in Tschechien verpackt. Was ich richtig cool finde: Auch Rentner*innen oder Mütter/Väter, die einen freien Raum Zuhause haben und in der Umgebung wohnen, können sich eine Ladung abholen, Zuhause verpacken und somit freiberuflich etwas dazuverdienen.

5. Grüne Zahlen, gutes Geld

Die Gewinne fließen zum Teil wieder zurück ins Unternehmen und die Region. Statt Möbel beim schwedischen Möbelhaus zu kaufen, übernimmt die Schreinerei aus dem Umland die Herstellung. Ein Teil der Investitionen wird zur Optimierung der ökologischen Auswirkungen verwendet (z.B. Photovoltaik-Anlagen). Jährlich werden so 60.000 kWh produziert und die Entstehung von 24 Tonnen CO2 vermieden. Klasse, oder?

6. Direct-Trade statt Fairtrade

SONNENTOR hat sich bewusst gegen ein Fairtrade-Siegel entschieden und setzt stattdessen auf direkten Austausch vor Ort. Sie können dann direkt dort verhandeln und sicherstellen, dass die Qualität stimmt, fair bezahlt wird und das natürlich mit einem 0,0 prozentigen Risiko auf Preisspekulationen oder Zwischenhandel. Juhu!

7. Die Sache mit der Holzfolie

Einwegverpackungen sind ja immer so eine Sache. SONNENTOR gibt sein Bestes, sie so nachhaltig wie möglich zu gestalten, also nachwachsende oder recyclingfähige Stoffe zu nutzen.

Seit Ende 2019 verzichten sie auf die äußere Cellophanierung der Teepackungen und setzen stattdessen sogenannte Aromaschutzhüllen ein. Allein durch diese Maßnahme werden pro Jahr 20.000kg Müll gespart. Aber es gibt noch viel zu tun! Beispielsweise lässt sich die Holzfolie zwar Zuhause kompostieren, muss aber im Restmüll entsorgt werden, wenn man keinen Heimkompost hat. Deshalb ist SONNENTOR bei der Initiative Kreislaufverpackung. Diese führt Gespräche mit den Entsorgungsfirmen, damit man gemeinsam einen Weg findet und Unterscheidungsmerkmale festlegt, damit Holzfolie von Plastik unterschieden wird und nicht aus dem Biomüll raussortiert wird. Das Ziel ist also, dass die Holzfolie im Kreislauf bleibt und die Verpackungen mit der Zeit generell noch nachhaltiger werden.

8. Pestizide kommen hier nicht in die Tüte 

Die Rohwaren werden in unabhängigen Labors auf über 600 Substanzen getestet. Dazu zählen Pestizide, Bakterien und andere. Metalldetektoren und Magnete werden dann zur Findung eventuell vorhandener metallischer Verunreinigungen genutzt. Dafür geht jedes Jahr 1% des Umsatzes drauf, im guten Sinn natürlich! Das entspricht übrigens etwa 400.000 Euro. Crazy!

9. 1500 Kartoffeln aus der Umgebung werden jährlich in der Betriebsküche gekocht.

Noch ein Fact, passend zum Thema Essen: Jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin bekommen täglich ein köstliches Mittagessen im Bio-Gasthaus Leibspeis‘ gleich nebenan. Man kann auch als Besucher*in dort einkehren – jedoch erst wieder ab April. Aktuell ist Winterpause. Super lecker!

10. Wie funktioniert eigentlich Kreislaufwirtschaft?

Kommen wir zu meinem Lieblingsfact. Denn durch den Besuch bei SONNENTOR habe ich, anhand von mehreren Beispielen, erst so richtig verstanden, wie Kreislaufwirtschaft tatsächlich funktioniert. Kreislaufwirtschaft kann im Kleinen funktionieren, bspw. wenn benutze Kartons geschreddert werden und dann wieder als Füllmaterial für Warenbestellungen genutzt werden.

Hi Silvia!

.. oder im Größeren in der Blattaufbereitungsanlage.

Hier werden die Blätter gereinigt und sortiert. Die Stiele der Kräuter sind jedoch kein Abfall, sondern werden beispielsweise als Mulch zum Düngen nebenan im Permakultur-Garten verwendet. Das ist ein simples, aber effektives Beispiel für Kreislaufwirtschaft.

Wir haben so viele liebe Mitarbeiter*innen kennengelernt. Die meisten sind übrigens Frauen! Das hier ist Pia:

In der Körneraufbereitungsanlage: Heizen mit Abfall

Last but not least kommt hier noch mein liebstes Beispiel zum Thema Kreislaufwirtschaft. Nämlich die Körneraufbereitungsanlage. Das sind die Reste, die in der Körneraufbereitungsanlage anfallen. Aber wenn es sinnvoll verwertet wird, ist es eben kein Müll mehr. Aus diesen Resten werden Pellets gemacht und mit eben diesen Pellets wird im Schwesterbetrieb in Tschechien geheizt. So funktioniert Kreislaufwirtschaft bei SONNENTOR. Großartig, oder?

Das sind Marie-Theres und ich, hehe. Das, was Marie-Theres in den Händen hält, ist das, woraus später die Pellets gemacht werden.

Meet me im Permakultur-Garten!

Last but not least möchte ich noch ein kleines Loblied auf Permakultur im Allgemeinen und speziell den Frei-Hof von Sigrid, bei der wir eine Führung im angrenzenden Permakultur-Garten gemacht haben, singen.

Permakultur ist mir seit wenigen Jahren ein Begriff, aber einen so intensiven Einblick habe ich zuvor nicht bekommen. Der Frei-Hof wurde 2016 von Sigrid und ihrem Lebenspartner übernommen, mit dem Ziel, sich damit selbst versorgen zu können. Das oberste Ziel ist immer die Erhaltung der Vielfalt.

Kann man genug Geld mit dem Hof verdienen?

Sigrid hat uns erklärt, dass es in jeder Phase im Jahr eine Möglichkeit gibt, einen Ertrag zu bekommen und damit Geld zu verdienen, um den Hof überlebensfähig zu machen. Im Frühling sind das bspw. die Jungpflanzen (20.000!), im Herbst die Saatguternte, usw. Immer wenn es Überschuss gibt, der nicht verbraucht werden kann, kann daraus Chutney oder Sirup gemacht werden. Man hat schon gleich am Anfang des Gesprächs gemerkt, dass Sigrid sehr kreativ ist und viele Ideen hat! Sie hat außerdem erzählt, dass viel mit anderen Gleichgesinnten getauscht wird. Beispielsweise Schafwolle gegen Jungpflanzen und vieles mehr.

Was bedeutet Permakultur?

Man denkt in Beziehungen, man schafft und beachtet Lebensräume und man denkt in Kreisläufen. Man ist nicht auf den Ertrag fokussiert, sondern auf das Funktionieren des Systems. Der Ertrag kommt dann von ganz alleine. Jede Pflanze, jeder See, jedes Tier hat seine ganz eigene Aufgabe.

Die Enten essen beispielsweise die Schnecken. Die Hühner sind wichtige Mitarbeiter*innen unter den Obststräuchen. Dort finden sie kleine Tierchen, erhalten dafür Schatten und viel Eiweiß. Indem sie die Tierchen fressen, profitiert der Baum, da er gesünder ist.

Regenwasser-Speicherteich

Besonders spannend fand ich auch den Regenwasser-Teich, denn sie angelegt haben. Sigrid hat erzählt, dass das Regenwasser, das in der Regenrinne vom Dach landet, in einer Zysterne gespeichert wird, die vor dem Haus eingegraben ist. Mit dem Wasser kann man dann waschen, duschen, usw. All das nicht gebrauchte Wasser fließt in den Regenwasser-Teich. Dort hat sich innerhalb kürzester Zeit ein belebtes Ökosystem gebildet. Wenn es im Sommer mal sehr heiß und trocken ist, kann auf das Wasser zurückgegriffen werden, um zu bewässern.

Mulch, Mulch, Mulch!

Sigrid hat wirklich Monster-Pflanzen in ihren Beeten. Unfassbar, wie dort alles sprießt und gedeiht. Permakultur funktioniert auf jeden Fall. Sie meinte, dass das Wichtigste der Mulch ist. Auf all ihren Beeten sind die Pflanzen von Mulch umgeben. Das sind bspw. die Stängel, die bei SONNENTOR anfallen und nicht gebraucht werden, oder einfach getrockneter Rasenschnitt. Mulch ist die Hauptnährstoffquelle für all das, was angebaut wird.

Werbung: In Zusammenarbeit mit SONNENTOR

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