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Warum du noch dieses Wochenende Brennnesseln pflücken (und essen) solltest

Am Ende sind es doch immer wieder die wunderschönen Momente im Alltag, die unser Leben prägen und ausmachen, wie wir uns tagtäglich fühlen. Natürlich gibt es große Highlights im Jahr, wie besondere Urlaube, Geburtstage, was auch immer. Doch ich bemühe mich immer mehr darum, in meinen Alltag noch mehr entschleunigende, schöne, teils sehr einfach und komplett kostenlose Erlebnisse einfließen zu lassen. Vor zwei Wochen war beispielsweise das Wochenende, an dem ich endlich wieder den Pinsel in die Hand genommen habe und gemalt habe. Viel Digital Detox, viel Freude und Entspannung. Manchmal hat man nicht so lange Zeit, in diesem Fall ist Brennnessel pflücken eine wirklich schöne mini-Unternehmung für unter der Woche, wenn man gerade Zeit hat oder fürs Wochenende, wenn man es mit einem längeren Spaziergang verbinden möchte. 

Und warum überhaupt Brennnesseln pflücken? Ist das nicht Unkraut? Nope! Mehr erfahrt ihr ein paar Zeilen weiter unten.

5 Gründe, warum du noch dieses Wochenende Brennnesseln pflücken solltest

1. Um gleich mal meine Überschrift außer Kraft zu setzen. Es muss natürlich nicht am Wochenende sein. Diese kleine Oase kannst du dir auch unter der Woche bereiten. Es geht nur darum, einfach rauszugehen, Brennnesseln zu suchen, zu pflücken und zu genießen. Und das Handy am besten zu Hause zu lassen. Oasen schaffen ist so wichtig, egal was es auch sein mag! 

2. Brennnesseln sind uralte Heilpflanzen, die leider viel zu selten auf unseren Tellern landen, sondern eher wie Unkraut behandelt werden. Dabei ist die Brennnessel so gesund! Die oberirdischen Pflanzenteile sind reich an Aminosäuren, einigen Vitamine, Carotinoiden, Flavonoiden und löslicher Kieselsäure. 
Wird bei folgenden Erkrankungen eingesetzt: Harnwegserkrankungen, rheumatische Erkrankungen, Reizblase, Gelenkserkrankungen und vieles mehr. Brennnesseln helfen ganz einfach beim durchspülen bei entzündlichen Krankheiten. Bei Herzschwäche oder Nierenfunktionsstörungen sollte man Brennnesseln eher meiden.
Im Kosmetikbereich kann man die Brennnessel als Haarwasser bei fettigem Haar anwenden.

3. Nachhaltiges Essen? Tja, wirst du gerade nicht viel anderes finden, das so nachhaltig ist, wie Brennnesseln. Sie wachsen im Überfluss, sind saisonal und du pflückst sie und verstaust sie in einem Korb oder Ähnlichem. Ist also komplett verpackungsfrei.

4. Kostet nix. Die Brennnesseln, die ich beim Markt gekauft habe, haben 5€ gekostet. Die, die du pflückst, sind gratis.

5. Naturverbundenheit geht – zumindest bei mir – oft verloren! Was schade ist, denn sobald ich im Grünen bin, geht’s mir deutlich besser und ich kann besser entspannen. 

TIPPS: Denk daran, dir ein Tuch mitzunehmen oder Handschuhe, damit du die Brennnesseln angreifen kannst. Falls der Pflück-Ort weit entfernt ist von zuhause: Ein nasses Tuch mitnehmen, damit du die Brennnesseln (an den Schnittpunkten) einwickeln kannst. Du kannst auch eine (Garten)schere mitnehmen, um die Wurzeln der Brennnessel nicht versehentlich auszureißen. Wenn Du spontan pflücken gehst oder in der Küche ohne Handschuh verarbeitest, fasse die Pflanzen beim Stiel mit Deinen Nägeln und drücke die dünnen Stiele direkt hinter den Blättern mit Deinen Nägeln ab. So brennt es fast gar nicht.

Ideen für Gerichte

Letztendlich könnt ihr Brennnesseln wie jedes andere Gemüse oder wie andere Kräuter in eure Mahlzeiten einfügen. Gut waschen nicht vergessen! Brennnessel-Risotto, Brennnessel-Smoothie, Brennnesseln im Salat, Brennnesseln als Topping für jede pikante Mahlzeit, Brennnessel-Pesto, uvm. Wenn ihr nicht gerade viele Brennnesseln in eurer Nähe habt und daher nicht oft Nachschub holen könnt, würde ich euch Pesto sehr ans Herz legen. Pflückt viel und macht am gleichen Tag Pesto daraus.

Hier findet ihr das Rezept für easy peasy glutenfreie Tortillas mit Brennnesseln, Blumenkohl und Kurkuma-Dressing!

Lagerung

Die Brennnesseln werden recht schnell schlaff. Wickelt sie also in ein feuchtes Tuch ein, bewahrt sie im Kühlschrank auf und verspeist sie innerhalb der nächsten 2 Tage.

Wichtig: Ich kann euch nicht garantieren, dass kein Hund die Brennnesseln angepinkelt hat, die ihr pflückt oder dass Fuchsbandwurm (gefährlich!) daran ist. Das muss ich klar betonen. Ich würde also im Wald vermutlich eher keine Brennesseln pflücken. Wenn ihr auf Nummer sicher gehen wollt, müsstet ihr einen eingezäunten, verwilderten Garten finden, dort einbrechen und pflücken. Wozu ich euch natürlich nicht ermutigen will, haha. Ich denke es gibt viele Stellen, bei denen man Brennnesseln pflücken kann, die noch nicht mit einem Hund, Menschen oder Fuchs in Berührung gekommen sind (ich bin da halt recht pingelig und vorsichtig, vielleicht ist euch das auch egal!). Haltet einfach mal Ausschau. Ich habe eine, nur 5 Minuten von unserer Wohnung entfernt, entdeckt. Wenn ihr so gar nicht in der Nähe von einem grünen Fleck wohnt, dann wird es wohl tatsächlich ein Wochenende werden, an dem ihr euch auf die Suche macht. Aber auch das ist ja sehr schön, dauert halt ein wenig länger, kann aber ein wirklich schöner, entspannter Ausflug werden. 

#mykindofflowers

 

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5 Comments

  • Reply Bianca 27. Juni 2018 at 10:10 am

    Ich mag Brennnesseln sehr gerne, hab aber auch schon ewig keine mehr gepflückt! Danke für den Anstoß, das wird tatsächlich ein Wochenendprojekt für mich 🙂 Bin nämlich umgezogen und muss hier erst mal einen neuen Spot finden… Und Brennnesseln enthalten ja so viele Aminosäuren! Ich nehme die grade zusätzlich, um etwas Muskeln aufzubauen. Brennnesseln zusätzlich schaden bestimmt nicht 😉 Übrigens, sehr lecker sind auch die Brennnessel-Samen! Ich glaube, so ab dem Spätsommer kann man die gut runterpflücken. Am liebsten mag ich sie auf einem Brotaufstrich noch zum drüberstreuen, hmmm 🙂
    Alles Liebe
    Bianca

  • Reply laurafruitfairy 12. Mai 2018 at 10:36 am

    Danke für diesen tollen Beitrag! Ich frage gleich mal meine Mum nach Handschuhen. Du hast mir gerade den letzten Anstoß gegeben, endlich mal welche pflücken zu gehen! Nehme es mir schon seit 2 Jahren vor und war noch nie… 🙂 Schönes Wochenende dir!

    • Reply Justine 14. Mai 2018 at 1:05 pm

      Hallo meine Liebe, das freut mich sehr!! Danke dir. Ich hoffe das pflücken war schön und erfolgreich 🙂 Buuuussi aus Wien

  • Reply Roswitha 12. Mai 2018 at 9:07 am

    Liebe Justine,

    ja wir verzehren jeden Tag frische Brennesseln aus unserem Garten meist geschnitten im Salat. Ich nehme einfach die junge Spitzen ganz oben und mache sie mit den Fingerspitzen ab, kurz ab ins kalte Wasser, abschütteln, dann in ein Blatt Salat einwickeln und klein schneiden, danach noch einmal kurz mit dem Wiegemesser drüber. Köstlich und so gesund:)
    Ich glaube wenn man keine Furcht hat sich zu brennesseln passiert auch nichts, manchmal denke ich es sind nur Taubnesseln, ….. aber dann pickst es auf einmal doch ein bisschen:)

    Viel Spaß heute, liebe Grüße, Roswitha

    Danke noch für deinen Tipp mit den Brillen!

    • Reply Justine 14. Mai 2018 at 1:04 pm

      Hi Roswitha, das klingt ja toll!! Ich feue mich schon, wenn ich einen Garten habe und dort Brennnesseln wachsen 🙂
      Alles Liebe und hab eine schöne Woche,
      Justine

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